Unsere Wellnessqueen
Unsere Wellnessqueen

Im Juni 2014 zog unsere kleine italienische Setterin , damals 5 Jahre alt, aus dem Tierschutz bei uns ein.  Wir haben uns bewusst für Alyssa entschieden, obwohl wir wussten das sie ein großes Päckchen mitbringen würde. Sie wurde in den Toskanischen Kleinanzeigen verschenkt weil sie nicht zur Jagd taugte , aber wohl noch gut genug zum Welpen produzieren wäre.  Abgemagert bis auf die Knochen, "verklebt" mit ihren Exkrementen wurde sie von einer jungen Frau übernommen und in das Canile di Osseia, in Camucia gebracht. 

 

Über die Partnerorganisation "Hundehilfe Mariechen" fand Alyssa dann Ihren Weg zu uns. Die Maus kannte so wirklich gar nichts, wie bei einem Welpen musste sie alles von klein auf lernen. Mit Angst und Unsicherheit im Gepäck, war das oftmals kein leichtes Unterfangen. Monatelang, mit  ganz viel Liebe, Geduld, Beständigkeit und gleichbleibenden Ritualen in der Eingewöhnungszeit machte unser Lieschen langsame Fortschritte.

 

Gleiche Gassirouten, die gleichen Geräusche, nur wenig Neues und wenn dann in kleiner Dosierung. Hunde mit Vergangenheit brauchen Anfangs keine große Abwechslung und zu viel neue Kontakte. Sie müssen auch nicht gleich frei laufen können.....sie brauchen erst einmal Sicherheit. Alyssas Unsicherheit stand ihr oftmals im Weg und es kam einige mal vor, das sie aus Angst "nach vorne ging".  Sie bekam alle Zeit der Welt um zu begreifen, das sie hier nichts fürchten musste und genug Futter erhält.

 

Ganz extrem war ihre Schreckhaftigkeit, die leisesten , unerwartesten Geräusche brachten sie jedes mal zum Zusammenzucken. Das Geräusch vom Backofen hielt sie davon ab in die Küche zu gehen. Die Oma im Haus wollte Leckerlie verteilen und hat dabei den Deckel fallen lassen, dumm gelaufen....unser Lieschen hat die Omma ein halbes Jahr nicht mehr angeschaut und ist vor ihr geflüchtet.

 

Dann stellte sich der Wandel ein.....keine Gewalt oder Existenzängste mehr, Freiraum wo nötig und Streicheleinheiten von der ganzen Familie. Erfahren das nicht alle Männer böse sind. Nicht zu vergessen unser Jack, der ihr eine große Unterstützung und Orientierung in all der Zeit war, ihr ein "normales" Hundeleben voller Setterabenteuer vorlebte.  Lissy entwickelte sich zu einer tollen , offenen und freundlichen Begleiterin frei von jeglicher Agression. Sie war ein "Schaf" ein bißchen mehr "Biss"  hätte ihr gut gestanden.  Immer freundlich zu anderen Vierbeinern, verstand sie es allerdings keine Grenzen zu setzen. Ließ sich leider immer alles gefallen, so dass Frauchen für sie regeln musste. War auch ok.....bin ja Löwenmama. Wunderschöne Urlaube, Restaurantbesuche, Hotels, Stadtbesichtigungen wie in Florenz...all das durfte sie mit uns erleben.

 

Püppilotta Lizzyblitzi war eine Wellnessqueen, sobald ich nur die Bürste in die Hand nahm kam sie schon angeflitzt. Jack hingegen nahm die Beine in die Pfoten. Weiberkram war nix für echte Rüden. Auch Herrchen konnte ihn vor der Fellpflege nicht beschützen und überzeugen auch nicht.  Wer draußen viel Kletten einsammelt....muss auch mal still halten.

 

Alyssas Hundetraum waren weiche Betten, es schien als könne sie ihr Glück kaum fassen, endlich eine Prinzessin auf der Erbse zu sein. Kuscheln, schnuffeln, scharren, Bett bauen und genußvoll rein kuscheln. Aber bitteschön neben Frauchen. Mehrere Versuche ihr Körbchen umzustellen, endeten damit, mich vorwurfsvoll anzustarren. Keine Chance....also Nachts aufpassen....und nicht auf die Setterine treten. Sie war kein Kontrollfreak, brauchte aber einfach die Sicherheit ihrer Menschen und möglichst wenig Veränderung.

 

Beständigkeit und Sicherheit.......Hauptsache sie war mit Frauchen, dann war sie überall glücklich. Meine kleine Klette. Vom ersten Moment des Kennenlernens war sie ein "Mamahund" und trieb meinen Mann oftmals zur Verzweiflung. Jammerliesl und heulender Wolf......die kleine Püppi ist mir so sehr ans Herz gewachsen, obwohl sie mich mit ihrem ausgeprägtem Jagdtrieb auch oftmals an meine Grenzen brachte. Wer mit Angsthunden  / Tierschutzhunden zu tun hat, braucht viel innere Gelassenheit, Mut, Durchhaltevermögen, Verständnis und eine riesige Portion Humor. Und ganz wichtig.....auf das innere Bauchgefühl hören !

 

Unsere Lizzyblitzi musst erst lernen zu LERNEN, hatte sie dann etwas begriffen, war sie furchtbar stolz darauf. Ich erinnere mich zu gerne an unsere Wendeltreppe ins Wohnzimmer, es hat viel Geduld und Einfühlungsvermögen gekostet bis sie es umsetzen konnten. Aber dann ! Megastolz lief sie andauernd rauf und runter, blieb auf der Treppe sitzen und guckte uns happy an.

 

Besonders beliebt waren unsere abendlichen Trainingseinheiten beim Fernsehen: Quatsch machen , Gehorsamsübungen und Tricks lernen.

Joggingrunden, Fahrradtouren und Wanderungen mit Herrchen und Frauchen waren immer heiß begehrt. Wir waren so gerne zusammen unterwegs. Leider vergehen die gemeinsamen Jahre viel zu schnell. Das Alter hinterlässt seine Spuren, die Runden werden kürzer, das Schlafbedürfnis höher....gut das war nicht immer ein Nachteil. So gab es öfter auch die wunderbar gemütlichen, kuscheligen Couchpotatoe

Nachmittage. 

 

Ihr liebstes Ritual mit Herrchen war einfach herrlich....Bettzeit.....Lieschen springt ins Menschenbett, verkriecht ihren Kopf in Herrchens Armbeuge und grunzt wie ein Schweinchen, rollt und wälzt sich dabei in seinen Armen. Möchte ordentlich durchgeknuddelt werden, dann paar Minuten dazu gekuschelt und ab ins Körbchen neben Frauchen.

 

Unsere kleine Hexe wurde 12 Jahre und 193 Tage alt. Die Nudel fehlt uns, ihr Happy Dance, das Trampeltier....ihr roooroooorooooo Gesang wenn sie uns begrüßte, ihre Hungermelodie wenn sie meinte es sei Zeit für Fresschen oder es wäre nicht genug gewesen.

 

Die toskanische Prinzessin residierte bei uns wahrlich königlich, mit all den Vornehmlichkeiten, die wir allen verlassenen Jagdhunden aus dem Tierschutz wünschen würden. Wir glaubten immer unser Lieschen wird uralt, denn sie hatte es sowas von verdient. Leider wurde sie sehr krank, Bronchitis mit 2 resistenten Keimen in der Lunge. Drei lange Wochen Behandlung,  die leider nicht anschlug und wir die schwere Entscheidung treffen mussten, sie nicht länger leiden zu lassen. Gekämpft und gehofft bis zum Schluss. Über all die Jahre mit unseren Hunden, wurden wir immer kompetent, zuverlässig und einfühlsam von unserer Tierarztpraxis Rakow in Zeil am Main betreut.

 

Lieben heißt auch loslassen, wenn der Weg zu beschwerlich wird.  Mäuschen, we loved you to the moon an back. Somewhere between Hello and good bye, there was love.....so much love.

 

Ich danke dir für unsere aufregende gemeinsame Zeit, die Fröhlichkeit , bedingungslose Liebe und das wiedergewonnene Vertrauen in uns Menschen. All die Komplimente die wir für deine "Verwandlung" vom scheuen ängstlichen Tierschutzhund ....zum lebenslustigen Begleithund in allen Lebenslagen bekamen, zeigt wie wichtig und richtig es war ....eine verlorene Seele in unser Leben zu lassen. Eine von vielen Settern, die ohne kompetente Tierschutzarbeit , keine Chance auf Vermittlung gehabt hätte.

 

You can´t save them all, but you can make a better world for one, or more of them. We always will, as long as we can.

 

English version

 

In June 2014 our little Italian rescue setter, then 5 years old, moved in with us from the animal protection.  We have consciously decided for Alyssa, although we knew that she would bring a big package. She was given away in the Tuscan classifieds because she was not suitable for hunting, but would probably still be good enough to produce puppies.  Emaciated to the bone, "stuck" with her excrements she was taken over by a young woman and brought to the Canile di Osseia, in Camucia.

Through our partner organization "Hundehilfe Mariechen" Alyssa found her way to us. The mouse knew so really nothing, as with a puppy she had to learn everything from an early age. With fear and insecurity in the luggage, this was often not an easy undertaking. For months, with a lot of love, patience, consistency and constant rituals in the acclimatization period, our Lieschen made slow progress.

The same walking routes, the same noises, only a few new things and then in small doses. Dogs with a past don't need a lot of variety and too much new contact in the beginning. They also don't need to be able to run free right away.....they need security first. Alyssa's insecurity often stood in her way and it happened a few times that she "went forward" out of fear.  She was given all the time in the world to realize that she had nothing to fear here and that she gets enough food.

Her frightfulness was extreme, the softest, most unexpected noises made her wince every time. The sound of the oven kept her from going into the kitchen. The granny in the house wanted to distribute treats and dropped the lid, stupidly run....our Lieschen did not look at the granny for half a year and fled from her.

Then the change came.....no more violence or existential fears, freedom where necessary and caresses from the whole family. Learning that not all men are evil. Not to forget our Jack, who was a great support and orientation for her during all that time, showing her a "normal" dog life full of setter adventures.  Lissy developed into a great , open and friendly companion free of any aggression. She was a "sheep" a little more "bite" would have stood her in good stead.  Always friendly to other four-legged friends, but she did not know how to set boundaries. Unfortunately, she always put up with everything, so that I  had to take care of her. Was also ok..... I am a lion mother. Wonderful vacations, restaurant visits, hotels, city tours like in Florence...she was allowed to experience all that with us.Püppilotta Lizzyblitzi was a wellness queen, as soon as I only took the brush in my hand she already came running. Jack on the other hand took the legs in his paws. Female stuff was not for real males. Also master could not protect him from the fur care and convince also not.  Who collects a lot of burrs outside....must also keep still sometimes.

Alyssa's doggy dream was soft beds, it seemed as if she could hardly believe her luck to finally be a princess on the pea. Cuddling, snuffling, scratching, building the bed and snuggling in with pleasure. But please next to her mistress. Several attempts to move her basket ended with her staring at me reproachfully. No chance....so watch out at night....and don't step on the setter. She was not a control freak, but simply needed the security of her humans and as little change as possible.

The main thing was that she was with me, then she was happy everywhere. My little burdock. From the first moment we met her, she was a "mama dog" and often drove my husband to despair. Jammerliesl and howling wolf......the little Püppi has grown so close to my heart, although she also often brought me to my limits with her pronounced hunting instinct. Whoever has to deal with fear dogs / animal protection dogs needs a lot of inner composure, courage, stamina, understanding and a huge portion of humor. And very important..... listen to your inner gut feeling !

Our Lizzyblitzi had to learn to LEARN first, once she had grasped something, she was terribly proud of it. I remember too gladly our spiral staircase into the living room, it took a lot of patience and empathy until she was able to walk the stairs. But then ! She ran up and down mega proudly all the time, stayed on the stairs and looked at us happily.

Especially popular were our evening training sessions while watching TV: Making nonsense , obedience exercises and learning tricks.

Jogging rounds, bike rides and hikes with master and mistress were always in great demand. We were so happy to be on the road together. Unfortunately, the years we spent together went by much too fast. The age leaves its traces, the rounds become shorter, the sleep need higher....that was not always a disadvantage. So there were often the wonderfully cozy, cuddly couch potatoe afternoons.

 

Her favorite ritual with her master was simply wonderful....bedtime.....Lieschen jumps into the human bed, buries her head in the crook of her master's arm and grunts like a little pig, rolling and rolling in his arms. She wants to be cuddled thoroughly, then snuggled for a few minutes and off to the basket next to her mistress.

Our little witch turned 12 years and 193 days old. We miss the noodle, her happy dance, the oaf....her roooroooorooooo singing when she greeted us, her hunger melody when she thought it was time for food or it had not been enough.

 

The Tuscan princess resided with us truly royal, with all the amenities that we would wish to all abandoned hunting dogs from the animal protection. We always thought our Lieschen would live to a ripe old age, because she so deserved it. Unfortunately she became very ill, bronchitis with 2 resistant germs in her lungs. Three long weeks of treatment, which unfortunately did not work and we had to make the difficult decision not to let her suffer any longer. Fought and hoped until the end. Over all the years with our dogs, we were always cared for competently, reliably and sensitively by our veterinary practice Rakow in Zeil am Main.

To love also means to let go, when the way becomes too difficult.  Alyssa, we loved you to the moon and back. Somewhere between Hello and good bye, there was love.....so much love.

 

Thank you for our exciting time together, the happiness, unconditional love and the regained trust in us humans. All the compliments we received for your "transformation" from a shy, fearful animal protection dog .... to a fun-loving companion dog in all situations shows how important and right it was to let .... a lost soul into our lives. One of many setters who would have had no chance of placement without competent animal welfare work.


You can't save them all, but you can make a better world for one, or more of them. We always will, as long as we can.